Zugzwang

Zweckfreie Übungen im Wiederholungsraum für eine Tänzerin und Computer.

Sie waren die drei großen Verweigerer des 20. Jahrhunderts. Und sie waren die drei Künstler, die die Ästhetik des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt haben. Samuel Beckett, Dramatiker, John Cage, Komponist, und Marcel Duchamp, Künstler. Allen dreien gemeinsam war das Interesse am Schachspiel, eine Leidenschaft, die sich auf unterschiedliche Weise in ihren Werken widerspiegelt. In seinem legendären Buch über das Schachspiel enthüllte Duchamp den für sie vielleicht faszinierendsten Aspekt des Spiels: die symmetrischen Bewegungsmuster, die die beiden Könige im Endspiel ausführen.

Die Tänzerin ist Weiß, der Musikcomputer ist Schwarz.

Sie ist Mensch, er ist Maschine. Ständige Bewegung und doch ein Unentschieden. Beide bewegen sich scheinbar in ihren eigenen Sphären, irgendwo zwischen Beckett’scher Entkörperlichung und Cages streng regulierenden Schablonen. Und doch nehmen beide den anderen wahr, warten darauf, bei der kleinsten Regelverletzung zuzuschlagen.

Konzept: Michael Iber, Canan Erek
Choreografie/Tanz: Canan Erek
Komposition/Programmierung/Live-Elektronik:Michael Iber

Premiere: 13. Februar 2004 in tanzhaus NRW, Düsseldorf

Presse

„… Ein verzweifelte Variante des Schach, ein sinnloses Spiel mit Wiederholungen, denen man nicht müde wird zu folgen. Canan Erek überlässt sich der Absichtslosigkeit und erreicht genau durch das Vermeiden eines subjektiven Ausdrucks große Intensität, ein kurzer, starker Abend…“
16.2.2004 Rheinische Post, Düsseldorf von Regine Müller

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